Institute
Die Forschungsvorhaben des ZIB werden durch die Stiftungsprofessuren und ZIB-Mitarbeiter*innen am DIPF in Frankfurt am Main, am IPN in Kiel sowie an der TUM School of Social Sciences and Technology in München bearbeitet. Durch die Einbettung der ZIB-Forschungsprojekte in die Institute sowie die daraus resultierenden Kooperationen ist es möglich, die vielfältigen Kompetenzen im Bereich der Bildungsforschung aller drei Standorte zu vereinen. Dadurch entsteht eine aktive Forschungsumgebung, in der alle drei Standorte des ZIB ihr jeweiliges Expert*innenwissen einbringen.
TUM
Die ZIB-Forschungsvorhaben an der Technischen Universität München (TUM➚) sind an der TUM School of Social Sciences and Technology (SOT➚) verortet. Die Fakultät bündelt Forschung im Bereich Wissenschafts- und Technologiestudien, Governance sowie Bildungswissenschaften in einem breiten interdisziplinären Ansatz. Das ZIB steht dem Department of Education nahe, dessen Fokus auf der bildungswissenschaftlichen Forschung sowie auf der Lehre in Lehramtsstudiengängen und erziehungswissenschaftlich geprägten Master-Studiengängen liegt.
Das ZIB hat zwei große Säulen an der TUM School of Social Sciences and Technology. Erstens ist hier das nationale PISA-Team angesiedelt, welches für die Planung, die Ausführung und die Auswertung der PISA-Studie in Deutschland zuständig ist. Die Arbeit des deutschen PISA-Teams zeichnet sich insbesondere dadurch aus, dass Analysen und Interpretationen der Forschungsergebnisse unabhängig und eigenständig durchgeführt werden. Das nationale Projektmanagement von PISA liegt bei Prof. Dr. Doris Lewalter, Dr. Jennifer Diedrich und Dr. Mirjam Weis.
Zweitens wurde im September 2018 die ZIB-Stiftungsprofessur an der TUM School of Social Sciences and Technology mit Frau Prof. Dr. Doris Holzberger besetzt. Ihr erster Forschungsschwerpunkt liegt auf der Schul- und Unterrichtsforschung, bei welchem es darum geht, schulische und unterrichtsbezogene Faktoren sowie deren Auswirkungen zu analysieren. Ihr zweiter Schwerpunkt liegt auf der Koordination der Forschungssynthesen, so dass bestehende Forschung zu bildungspolitischen und für die Praxis relevante Fragestellungen systematisch zusammengefasst werden. Die gewonnen Erkenntnisse werden dabei für die Praxis und Politik aufbereitet.
Aktuelle ZIB-Projekte an der TUM
- Rahmenbedingungen allgemeinbildender und beruflicher Schulen: Schulprofile und implementierte Aktivitäten
- Sekundäranalysen zur Kompetenz von Lehrkräften
- Unterrichtsmerkmale, Unterrichtserleben und Unterrichtserfolg: Mehrdimensionale Bildungsziele und die Sicht der Beteiligten (Ceco)
- Förderung leistungsstarker Schülerinnen und Schüler
- Elternbeteiligung an schulischen Prozessen
- Gelingensbedingungen geschlechterspezifischer Förderung
- Auswirkungen und Aufbau der professionellen Kompetenz von Lehrkräften
DIPF
Das Leibniz-Institut für Bildungsforschung und Bildungsinformation (DIPF➚) ist Mitglied der Leibniz-Gemeinschaft. Als zentrale Informationsinfrastrukturen für diesen Bereich betreibt das DIPF Plattformen wie das Fachportal Pädagogik➚ und das Portal deutscher Bildungsserver➚.
Im Rahmen des ZIB konzentriert sich die Forschung am DIPF auf die Bereiche der pädagogisch-psychologischen Diagnostik und Large Scale Assessments mit der dazu passenden Methodenforschung. Im Fokus stehen dabei Leistungsmessungen von Schüler*innen durch technologiebasierte Anwendungen. Darunter fällt beispielsweise Forschung zu computerbasierten Erhebungen. Solche Testungen ermöglichen es, neben der Auswertung des eigentlichen Tests auch sogenannte Prozessdaten wie beispielsweise die Bearbeitungszeiten zu analysieren. Dies trägt dazu bei, die Leistungen der Schüler*innen und deren Zustandekommen umfassender zu betrachten.
Die ZIB-Stiftungsprofessur für pädagogisch-psychologische Diagnostik hat Prof. Frank Goldhammer➚ inne. Sie ist am DIPF in der Abteilung Bildungsqualität und Evaluation mit dem Arbeitsschwerpunkt Technologiebasiertes Assessment verankert. Das Zentrum für technologiebasiertes Assessment➚ wird ebenfalls von Prof. Goldhammer geleitet.
Aktuelle ZIB-Projekte am DIPF
IPN
Das Leibniz-Institut für die Pädagogik der Naturwissenschaften und Mathematik (IPN➚) ist Mitglied der Leibniz-Gemeinschaft. Der Schwerpunkt der Arbeit liegt auf der Untersuchung von mathematischen und naturwissenschaftlichen Lehr- und Lernprozessen.
Im Fokus der Forschung stehen hier die Fragen, wie Schüler*innenleistungen optimal gemessen und wie die Mess- und Analyseverfahren verbessert werden können. Einer der Forschungsschwerpunkt ist der Umgang mit fehlenden Daten in der Bildungsforschung. Der Fokus liegt dabei auf der Weiterentwicklung und Anwendung von Mehrebenenmodellen. Ein weiterer Forschungsschwerpunkt liegt auf der Schätzung von kausalen Effekten mit nicht-experimentellen Daten. Dies beinhaltet die Fragen, inwieweit aus Schulleistungsuntersuchungen Ursache-Wirkungen-Verhältnisse abgeleitet werden können und welche statistischen Verfahren sich am besten dafür eignen.
Zudem werden regelmäßige Fortbildungen wie Workshops angeboten, die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler innerhalb und außerhalb des ZIB/IPN mit neuen methodischen Entwicklungen vertraut machen.
Die Stiftungsprofessur des ZIB mit Fokus auf Methodenforschung am IPN wird von Prof. Oliver Lüdtke➚ ausgefüllt. Prof. Lüdtke ist zudem am IPN Leiter der Abteilung pädagogisch-psychologische Methodenlehre➚.
Aktuelle ZIB-Projekte am IPN
FDZ am IQB
Das Forschungsdatenzentrum (FDZ➚) wird vom ZIB und dem Institut zur Qualitätsentwicklung im Bildungswesen (IQB➚) gemeinsam geführt und ist am IQB in Berlin angesiedelt. Am FDZ werden Daten nationaler und internationaler Schulleistungsstudien gesammelt und Wissenschaftler*innen zugänglich gemacht. Dazu gehören insbesondere Bildungsstudien wie PISA oder die Internationale Grundschul-Lese-Untersuchung (IGLU➚).
Die Sammlung und Bereitstellung der wissenschaftlichen Daten ist für weiterführende Analysen von zentraler Bedeutung und erlaubt, dass aufwendig erhobene Daten für anknüpfende Forschung genutzt werden können. Das FDZ leistet einen zentralen Beitrag zum Ausbau der Forschungsdateninfrastruktur im Bildungsbereich in Deutschland.
Zusätzlich bietet das FDZ Veranstaltungen zur methodischen Weiterbildung des wissenschaftlichen Nachwuchses an. Seit 2010 wird zweimal jährlich eine FDZ-Akademie➚ veranstaltet. In Workshops werden Methoden zur empirischen Bildungsforschung dargelegt. Hierdurch werden am FDZ jährlich über 300 Personen fortgebildet.