Gelingensbedingungen geschlechterspezifischer Förderung
Federführung: TUM
Geschlechterunterschiede im Bildungsbereich sind ein Thema, das Bildungsforscher*innen, aber auch Politiker*innen sowie Pädagog*innen seit langem beschäftigt. So scheinen Mädchen immer noch weniger Interesse an stereotyp als „Jungenfächern“ bezeichneten Fächern wie Physik oder Informatik zu haben und Jungen sich weniger stark für das Lesen zu interessieren – eine stereotyp weibliche Domäne. Diese geschlechtsspezifischen Unterschiede in motivational-affektiven Merkmale (z. B. Interesse, Motivation, Freude, Selbstkonzept) können wiederum zu Unterschieden in Leistung und Berufswahl führen. Ein Paradebeispiel dafür ist der große Unterschied zwischen der Zahl der Männer und der Zahl der Frauen, die sich für ein Studium in MINT-Fächern entscheiden - eine Domäne, die immer noch von Männern dominiert wird.
In vielen Primärstudien wurde untersucht, wie durch schulbasierte Interventionen diese motivational-affektiven Merkmale bei Schüler*innen gestärkt und gefördert werden können. Es ist jedoch immer noch unklar, welche Interventionsmethoden wirksam sind, um die geschlechtsspezifischen Unterschiede in stereotyp geschlechtsspezifischen Fächern (z. B. Mathematik, Naturwissenschaften, Lesen) zu verringern. Diese Meta-Analyse soll die Frage beantworten: Haben schulbasierte Interventionen, die auf motivational-affektive Merkmale bei Schüler*innen abzielen, unterschiedliche Auswirkungen auf das stereotyp benachteiligte Geschlecht (z. B. Männer in Lesen und Frauen in MINT) und das stereotyp nicht benachteiligte Geschlecht in einem bestimmten Schulfach? Die Auswertung dieser Ergebnisse wird es uns ermöglichen, zu bestimmen, welche Interventionsmethoden am wirksamsten sind, um die geschlechtsspezifischen motivational-affektiven Unterschiede zwischen Schüler*innen zu reduzieren und somit einen Schritt vorwärts zu machen in dem Bemühen, allen Schüler*innen zu helfen, ihr volles Potenzial zu entfalten und erfolgreich zu sein.