Unterrichtsmerkmale, Unterrichtserleben und Unterrichtserfolg: Mehrdimensionale Bildungsziele und die Sicht der Beteiligten (PISA-Ceco II)
Teilprojektleitung TUM: Prof. Dr. Doris Lewalter
Teilprojektleitung Universität Koblenz: Prof. Dr. Anja Schiepe-Tiska
Wissenschaftliche Mitarbeitende: Pia Todtenhöfer
Assoziierte Wissenschaftler*innen: Prof. Dr. Doris Holzberger, Prof. Dr. Stefan Krauss, Prof. Dr. Frank Reinhold, Prof. Dr. Kristina Reiss
Die PISA-Ergebnisse 2022 offenbaren herausfordernde Trends: Sowohl die mathematischen und naturwissenschaftlichen Kompetenzen der Jugendlichen in Deutschland als auch ihr Interesse an Mathematik haben im Vergleich zu früheren Erhebungen abgenommen. Auch eine eingehende Analyse des aktuellen Mathematikunterrichts zeigt deutliche Schwächen. Besonders auffällig ist, dass der Unterricht häufig auf die Erreichung von Mindeststandards fokussiert ist. Aufgaben beschränken sich oft auf einfache Berechnungen und standardisierte Anwendungen, die vor allem begrenzte Methoden erfordern und kaum dazu anregen, das Fach mit Freude und Neugier zu erleben.
PISA-Ceco I (Laufzeit 2019-2023) wurde als Begleitstudie zu PISA 2022 initiiert und durchgeführt, um den Unterricht als Kern der Schule genauer in den Blick zu nehmen und über die PISA-Studie hinausgehende Forschungsfragen zu untersuchen.
Aus 52 Schulen wurden 74 neunte Klassen, sowie deren Mathematik- und/oder Naturwissenschaftslehrkräfte in die Studie einbezogen. Es wurden Unterrichtseinheiten aus den Fächern Mathematik und Naturwissenschaften sowie deren Unterrichts- und Prüfungsaufgaben analysiert. Zudem wurden die Wahrnehmung des Unterrichts und die motivational-affektiven Lernziele der Lehrkräfte und der 15-jährigen Schülerinnen erfasst.
Der Schwerpunkt der Studie lag auf der Frage, inwieweit die Kompetenzorientierung im Unterricht umgesetzt wird und welche Auswirkungen diese auf die mehrdimensionalen Lernergebnisse der Schüler*innen hat. Weitere Details zum Ablauf der Studie finden Sie hier.
Mit dieser umfangreichen Datenbasis sollen im Projekt PISA-Ceco II (Laufzeit Anfang 2024 bis Ende 2025) unter anderem folgende Fragestellungen untersucht werden:
Mehrdimensionale Bildungsziele
Welcher Zusammenhang besteht zwischen der Einstellung von Lehrkräften zu mehrdimensionalen Bildungszielen und ihrer kompetenzorientierten (a) Unterrichtsplanung, (b) Unterrichtsgestaltung und (c) Unterrichtswahrnehmung in einer alltäglichen Unterrichtseinheit in den Fächergruppen Mathematik und Naturwissenschaften?
Motivational-affektives Erleben
Welcher Zusammenhang besteht zwischen der kompetenzorientierten Unterrichtsgestaltung und dem motivational-affektiven Erleben von Lehrkräften und den Fünfzehnjährigen in einer alltäglichen Unterrichtseinheit in den Fächergruppen Mathematik und Naturwissenschaften?
Merkmale von Schüler*innen und Lehrkräften
Welcher Zusammenhang besteht zwischen mehrdimensionalen Schülerkompetenzen aus PISA 2022 bzw. Merkmalen der Lehrkräfte aus PISA 2022 und der PISA-Ceco Studie und dem konkreten Unterrichtserleben in einer alltäglichen Unterrichtseinheit in den Fächergruppen Mathematik und Naturwissenschaften?
Lernergebnisse
Welcher Zusammenhang besteht zwischen der generellen kompetenzorientierten Ausprägung des Unterrichts und kognitiven sowie non-kognitiven Lernergebnissen der Jugendlichen aus PISA 2022 bezogen auf die Fächergruppen Mathematik und Naturwissenschaften?
Aus den Erkenntnissen sollen Empfehlungen für den mathematisch-naturwissenschaftlichen Unterricht abgeleitet werden.
Für weitere Informationen und bei Fragen kontaktieren Sie bitte Pia Todtenhöfer.