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Selbstberichtete Lernstrategien in der Schulleistungsstudie PISA: Der Vergleich von zwei Antwortformaten

Ana Tupac-Yupanqui, Wissenschaftliche Mitarbeiterin TUM

Das Promotionsprojekt trägt den Titel Selbstberichtete Lernstrategien in der Schulleistungsstudie PISA: Der Vergleich von zwei Antwortformaten

Theoretischer Hintergrund:

Schulleistungsstudien, wie PISA, erheben motivationale Orientierungen, Einstellungen und Verhaltensweisen von Schüler*innen per Selbstbericht in Fragebögen. Dazu gehören Lernstrategien, deren Vermittlung Schule und Unterricht anstreben, und die mit Lernerfolg und einem lebenslangen Lernen zusammenhängen. PISA erfasst Lernstrategien typischerweise auf einer klassischen Ratingskala. Studienbefunde zeigen allerdings, dass das Ratingskalenformat anfällig für Antwortverzerrungen ist, was die Validität des Fragebogens in Frage stellt und problematisch für internationale Vergleiche ist. Ein zentrales Modell zur theoretischen Einbettung von Lernstrategien ist das Drei-Schichten-Modell des selbstregulierten Lernens von Boekaerts (1999) sowie die drei Lernstrategien: Memorisationsstrategien (Auswendiglernen), Elaborationsstrategien (tieferes Verstehen durch Verknüpfungen mit Vorwissen und Alltagsbezug) und metakognitive Kontrollstrategien (Überprüfen des Lernprozesses). Ziel der Dissertation ist es die beiden Antwortformate, die Forced-Choice-Skala und Ratingskala, zur Erfassung von selbstberichteten mathematikbezogenen Lernstrategien miteinander zu vergleichen, auf Konstrukt- und Kriteriumsvalidität zu untersuchen und den Zusammenhang mit sozial erwünschtem Antwortverhalten als ein Maß für Antwortverzerrungen zur prüfen.

Fragestellungen:

Die Dissertation bearbeitet folgende vier Fragen: Die erste Frage umfasst die Reliabilität der beiden Antwortformate: Erfassen die beiden Antwortformate Lernstrategien mit einer gleich hohen Messgenauigkeit? In der zweiten Frage geht es um die Konstruktvalidität: Wird mit einem unterschiedlichen Antwortformat dieselbe latente Variable erhoben? In der dritten Frage geht es darum, wie sozial erwünschtes Antwortverhalten mit dem jeweiligen Antwortformat zusammenhängt. Die vierte Frage umfasst die Kriteriumsvalidität: Unterscheidet sich der Zusammenhang zwischen Mathematikkompetenz und Lernstrategien in dem jeweiligen Antwortformat?

Methoden:

Die Stichprobe umfasste = 5739 deutsche Neuntklässler*innen, die an der PISA Hauptstudie in 2012 mit Mathematik als Schwerpunktdomäne teilgenommen haben. Mathematikbezogene Lernstrategien beinhalteten Kontroll-, Elaborations- und Memorisationsstrategien und wurden sowohl als Forced-Choice-Skala, skaliert nach dem Thurstonian-IRT-Model, als auch als Ratingskala, skaliert nach dem kummulativen Partial-Credit-Model, erhoben. Sozial erwünschtes Antwortverhalten wurde als Ratingskala eingesetzt und umfasste Selbst- und Fremdtäuschung. Als Kriterium wurde die Mathematikkompetenz der PISA-Testung verwendet in Form von fünf Plausible Values. Die Analysen umfassten Reliabilitätsschätzungen der eingesetzten Skalen, Pearson-Korrelationen im Rahmen einer Multitrait-Multimethod-Matrix und lineare Regressionen.

 


BetreuerinProf Dr. Kristina Reiss
Mentorin: Dr. Mirjam Weis
Supervisorin: Prof. Dr. Anja Schiepe-Tiska
Supervisor: Dr. Jörg-Henrik Heine

Kontakt

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